Ausstellung Galerie Flora
Innsbruck
Skulptur als Skulptur
Skulpturen und Arbeiten auf Papier
vom 18. September bis 19. Oktober 2019
Herzog-Friedrich-Straße
5/III
6020 Innsbruck
Tel. 0512 577402
Der Begriff Plastik (frz.: plastique = Kunst des
Gestaltens) ist der Oberbegriff für dreidimensionale Kunstwerke und ein
Teilgebiet der bildenden Kunst.
Ein synonym gebrauchter Begriff ist Bildhauerkunst, d.h. die Kunst, aus
festen Stoffen körperhafte Gebilde zu schaffen. Der
Kunstwissenschaftler EDUARD TRIER formulierte den Unterschied zwischen
Plastik und Skulptur: „Der
Bildhauer nimmt weg, der Plastiker baut auf.“
Diese Abklärung ist nötig, da es heute
vielfach gebräuchlich ist, zu allen dreidimensionalen künstlerischen Arbeiten
den Begriff skulptural zu verwenden.
Mit dem Titel der Ausstellung: Skulptur
als Skulptur beziehe ich in Bezug auf meine Arbeit klar Stellung, dass es
sich um Steinskulpturen handelt.
Die handwerkliche Komponente ist mir in meiner Arbeit wichtig, das Wissen darüber
verschafft mir Autonomie über mein künstlerisches Tun. In meiner künstlerischen
Arbeit verzichte ich meist auf Titel, weil die Ideen für meine Skulpturen
relativ spontan kommen und sich im Laufe des Arbeitsprozesses wandeln. Der
Fortschritt des Werkes bleibt also fast bis zum Schluss offen. Der rohe Stein
ist wie eine Einladung zur Improvisation. Hier kann ich mit einfachen Mitteln -
die eben für das Bearbeiten des Steines benötigt werden, Hammer/Meißel und
Schleifmaschinen genügen - meine Formgedanken entwickeln.
In meiner Arbeit bilde ich nichts ab, sondern bilde Neues. Oder: Bilden versus
Abbilden. Siehe: „ Eine Naturschönheit ist ein schönes Ding; die Kunstschönheit ist eine schöne Vorstellung von einem Dinge.“ (Kant, K. d. U.,
Werkausgabe, Bd. X, S.246, Frankfurt/Main 1975)
Das Zusammenspiel von Natur und Kunst, von geologischen
Formkräften und künstlerischem Formwillen ist einer der zentralen Aspekte in
meinen bildhauerischen Arbeiten. Die Arbeiten auf Papier begleiten meine
bildhauerische Arbeit wie Notate, teils sind sie als Ideenskizzen zu sehen.
Diese skizzenhaften Formübungen, die relativ schnell/spontan entstehen,
verweisen manchmal auf zukünftige Skulpturen. Bei der Ausstellung sind sie ein
wichtiger korrespondierender Teil.
Die Ausstellung soll auch als eine Art Hilfestellung zum Desertieren
aus unserer Reduzierung auf "Nützlichkeit" sein. Wir brauchen Haptik
(Tastsinn, wörtliches tastendes "Be-Greifen"), wir brauchen Berührungen,
sensorische Vielfalt. Über die Benutzung unterschiedlicher Sinneswahrnehmungen
ist komplexe menschliche Interaktion, ja Evidenzkritik, als Basis jeglichen
menschlichen Zusammenlebens möglich.
Peter
A. Bär, Juni 2019
O.T. Osttiroler Serpentin, 2014, 22 x 47 x 8
cm
O.T. Osttiroler Serpentin, 2019, 36 x 20 x 8
cm
O.T. Osttiroler Serpentin, 2016, 65 x 36 x 5
cm O.T. Osttiroler Serpentin, 2019, 34,8 x 19 x 10 cm
O.T. Wandstück, Osttiroler Serpentin, 2018, 35,5 x 22 x 8
cm O.T. Krastaler Marmor, 2015, 20 x 20 x 30 cm
O.T.
Wandstück, Granit, 2017, 32,5 x 24 x 5,5 cm
O.T. Osttiroler Serpentin, 2019, 41,7 x 22 x 8 cm
Ausstellung Peter A. Bär, Galerie Flora, 2019
Peter A.
Bär, Galerie Flora, Innsbruck, 2019
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